Fakten statt Glauben – Religionswissenschaften statt konfessionellem Religionsunterricht!

Wir befinden uns im 21. Jahrhundert in einem freien und weltoffenem Land, in dem Menschen unterschiedlichster Glaubensrichtungen zusammen leben. Von Christen, Juden, Muslimen, Buddhisten, Hinduisten, Atheisten, Agnostikern, Jedi, Sith und Pastafari ist jede Glaubensrichtung vertreten. Schon die Weimarer Reichsverfassung schrieb die Trennung von Staat und Religion als Staatsziel fest. Das Grundgesetz setzte dies fort und doch haben wir diesbezüglich seit der Weimarer Zeit keinerlei Fortschritte erreicht.

Als Junge Liberale fordern wir die religionspolitische Neutralität des Staates und die klare Trennung von Staat und Religion auch an öffentlichen Schulen ein. Es ist nicht mehr zeitgemäß Schülern konfessionellen Religionsunterricht aufzudrängen. Gleichzeitig lässt sich auch heutzutage die Bedeutung von Religion und daher auch die Wichtigkeit von religiösen Kenntnissen nicht unterschätzen. Aufklärung stellt immer noch das stärkste Mittel gegen Vorurteile und Extremismus dar.

Deshalb fordern die Jungen Liberalen Osnabrück die Abschaffung des konfessionellen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. Stattdessen wollen wir das neue Fach Religionswissenschaften einführen, sowie die Fächer Werte und Normen und Philosophie stärken.

Werte und Normen

Künftig soll von der ersten bis zur siebten Klasse kein Religionsunterricht mehr stattfinden. Stattdessen sollen alle Schüler am Unterricht im Fach Werte und Normen teilnehmen. Ziel des Faches ist es Schülern grundlegende Werte der offenen Gesellschaft näher zu bringen, ethische und moralische Konzepte an sie weiterzugeben und selbstständiges und kritisches Denken zu fördern. Ferner sollen verschiedene Weltreligionen, das Konzept Religion insgesamt, sowie auch Praktische Philosophie näher beleuchtet werden. Einen festen Lehrplan soll es dagegen nicht geben, sondern vielmehr grobe Zielvorgaben, die den Lehrerinnen und Lehrern viel Freiraum bei der Gestaltung des Unterrichts zugestehen.

Religionswissenschaften und Philosophie 

Ab der 8. Klasse sollen die Fächer Philosophie und Religionswissenschaften angeboten werden. Dabei soll es den Schulen freigestellt werden, ob sie die Schüler zwischen beiden Fächern wählen lassen, ob sie zunächst das eine und dann das andere unterrichten oder ob sie die Wahlfreiheit auf weitere Fächer des gesellschaftswissenschaftlichen Bereichs ausweiten.

Das neue Fach Religionswissenschaften soll die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religion zum Ziel haben. Sowohl verschiedene Religionen, ihre Entstehung, Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen herausgearbeitet werden, wie auch das Konzept Religion und die allgemeinen Gründe für ihre Entstehung. Auch eine kritische Auseinandersetzung soll Teil des Lehrplans sein.

Zusätzlich ist das Fach Philosophie zu stärken, sodass es an niedersächsischen Schulen flächendeckend angeboten werden kann. Philosophie stellt ein vielfältiges und gleichzeitig vernachlässigtes Fach dar. Letzteres ist aufgrund der weitreichenden Bedeutung des Faches für Ethik, Wissenschaft, Anthropologie und  Staatslehre, sowie die Förderung von selbstständigem und kritischem Denken unbedingt zu ändern.

Privatschulen

Im Gegensatz zu öffentlichen Schulen sollen Privatschulen nach wie vor die Möglichkeit haben statt oder auch ergänzend zu den oben genannten Fächern konfessionellen Religionsunterricht anzubieten. Dabei darf sich die Lehre nicht gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richten.

Der Transformationsprozess

Natürlich lässt sich eine solche Umstellung nicht von heute auf morgen erreichen, deshalb ist eine schrittweise Umsetzung zielführend. Zunächst ist ein Lehrplan für die Religionswissenschaften zu entwickeln, anschließend müssen entsprechende Studiengänge, sowie Weiterbildungen angeboten werden, um die Lehrerinnen und Lehrer schrittweise an die neuen Herausforderungen heranzuführen. Ebenfalls sind entsprechende Prüfungskonzepte zu entwickeln damit Religionswissenschaften auch als Abiturfach wählbar ist.

Sunset-Klausel: 10 Jahre

 

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